Konzert: Jethro Tull

Sptember 2024 in Leipzig, Haus Auensee

Nun habe ich sie gesehen, 40 Jahre nach dem ich alle ihre songs vom Radio auf Tonband mitgeschntten hatte und einmal, durch den Besuch eines Kumpels aus Berlin, ein Originalplatte (Thick as a brick) in den Händen gehalten hatte, ja nun war es passiert, nun sahen wir uns – Ian Anderson und Caro van RUIT -Auge in Auge.

Auge in Auge – nun nicht direkt, wie vor 40 Jahren, wo uns neben meiner totalen Anonymität noch ein Eisernen Vorhang trennte, war es hier in Leipzig , neben meiner totalen Anonymität doch die Distanz von 70 Meter und die Tatsache, dass ca. 500 Leute vor meinem Platz sassen.

Dann begann das Konzert und vom Anfang an spielte Ian Anderson (77) die Querflöte souverän und virtous. Jethro Tull ist beknant als Progressiv Rockband mit Folk und Jazz Einschlag und so war es , komplizierte Meoldien, mehrfache rhythmische Taktwechsel in einem song, virtuose Soli vom Gitaristen und von der Querflöte. Ja wenn man ein Flötenspieler in der Band hat, dann will der immer mitspielen, ob es nun passt oder nicht, und dass umso mehr, wenn der Flötist auch noch der Chef ist.

Ian Anderson ermahnte das Publikum im Video während des Konzertes ihn und die 4 Mit-Musiker nicht mit den Blitzlichter der Handies zu stören. Und wirklich, die 5 Musiker machten ein solches abgeklärtes Programm mit vollem Druck, dass für Spielchen der Fans kaum Raum war. Gelegenlich versuchten Enthusiasten bei einer erkennbaren 4/4 Struktur durch Mitklatschen Stimmung zu verbreiten, doch waren diese Exkurse bald schon, nach dem nächsten Tempi-Wechsel, vereitelt.

Insgesamt spielte Jethro Tull nur 3 (mir) bekannte Lieder – vor der Pause „Bourrée“ und danach eine eigenwillige Interpretation von Aqualong und dann , als Zugabe mit extra erlaubten und gewünschten Handy-Blitzlicht-Gewitter „Lokomotive breath“

Gegen 22:30 Uhr war das Konzert zu ENDE UND WIR gingen in den lauen Leipziger Auenseeabend. Es war die Erfüllung eines Traumes, die original Stimme und Physis von Jethro Tull zu erleben und zu sehen, und wenn Ian Anderson manchmal im Überschwang der GEFÜHLE versuchte wie mit 20 einbeinig Flöte zu spielen, so war das nur peinlicher Krampf, geschuldet der unbarmherzigen Hand der Zeit , doch seien wir friedlich und ehrlich, wir , das überwiegende Publikum, war auch nicht von ebendieser Hand verschont geblieben und so war es eine HULDING der längst vergangenen Jugend.

So gehet dahin und kommt vielleicht mal wieder.


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